Größer ist besser – das gilt in vielen Lebensbereichen. Ganz besonders aber, wenn es um Bildschirme geht. Wer die gängigen Displays von Navigationssystemen immer noch zu klein findet – und sich ein Smartphone schon gar nicht als Wegweiser vorstellen kann – liebelt vielleicht heute mit einem Tablet PC als Navi. Geht das? Und was bekommt man dann zusätzlich für sein Geld? Und sollte man lieber eins von Apple oder ein anderes Modell nehmen?

Kampf auf dem Tablet-Markt

Viele Gerüchte kursierten in den letzten Wochen im Internet über Google und Apple. So hatte Google mit dem Nexus 7 Tablet-PC bereits ein kleines Tablet auf den Markt gebracht, das vor allem aufgrund seines sehr niedrigen Preises schnell bekannt wurde. Die ausgezeichneten Leistungen gingen fast unter, fehlt dem kleinen Tablet doch (noch) der 3G-Standard, weshalb Surfen im Netz ausschließlich über WLAN funktioniert. Der Vergleich mit Apple hinkte bis dahin, war es doch ein Kampf kleines gegen großes Tablet. Natürlich geisterten auch Gerüchte zu einem iPad mini im Netz und tatsächlich kam es. Die absolute Überraschung war dann aber das iPad 4. Und Google hat zwischenzeitlich mit dem Nexus 10 auch ein großes Tablet herausgebracht. Nun endlich können die Tablets miteinander verglichen werden.

Apple erstmals in der Display-Auflösung ausgestochen

Das iPad mini hat schon viele Tablet-Fans enttäuscht, sind die Leistungen für einen Konzern wie Apple, der sich auf die Fahnen geschrieben hat, Vorreiter zu sein, doch eher mittelmäßig. Daher auch der Vergleich zwischen den beiden großen Tablets, dem neuen iPad 4 von Apple und dem Google Nexus 10. Die Leistungen vom iPad 3 galten lange Zeit als unanfechtbar, keiner der Konkurrenten kam an die extrem hohe Auflösung des Bildschirms von 2.048 x 1.536 Pixel heran, die auch beim iPad 4 identisch ist. Doch Google schaffte das Unmögliche und so hat das Nexus 10 eine unglaubliche Auflösung von 2.560 x 1.600 Pixel. Das ist deshalb erwähnenswert, weil diese Auslösung bisher 30-Zoll-Bildschirmen vorbehalten war und niemand dachte, dass die sehr hohe Apple-Auflösung so schnell übertrumpft werden könnte.

Das iPad mini im Test:

Apple vs. Google: A6 gegen Exynos 5 Prozessor

In der Leistung hat das iPad 4 dem 3er-Tablet gegenüber deutliche Sprünge nach vorne gemacht. Dank des neuen A6 Prozessors von Apple ist es mit dem Benchmark-Test von GeekBench mit circa 1.700 Punkten doppelt so schnell wie der Vorgänger. Allerdings hat Apple hier ebenfalls die Rechnung ohne Google gemacht: Hier werkelt ein Samsung Exynos 5 Chip, der beim Test über 2.000 Punkte erreicht. Somit ist jeder HD-Movie und Video ein Highlight auf dem Nexus 10, selbst Spiele, ob nun Browserspiele oder herkömmliche PC-Spiele laufen völlig flüssig, schnell und ohne Verzögerung, auch Klänge und Musik sind unter diesen Umständen glasklar. Besonders für Browserspiele ist jedoch einer der Nachteile des Google Tablets ausschlaggebend: Noch gibt es den Tablet-PC nicht mit Mobilfunktechnologie wie 3G oder LTE, eine Internet-Verbindung erfolgt ausschließlich über WLAN.

Google technisch deutlich voraus – nur: Apple ist eben Apple

Ein weiterer Nachteil des Nexus ist das Gehäuse, das in der Verarbeitung dem von Apple in Sachen Hochwertigkeit nichts entgegenzusetzen hat. Allerdings ist das Google Tablet dem iPad 4 technisch überlegen. Und im Preis sowieso: mit demselben Flashspeicher an Bord bezahlen Sie für das Nexus 10 rund 100 Euro weniger. Ähnlich sieht auch der Vergleich zwischen dem kleinen Nexus 7 und dem iPad mini aus, nur dass hier das Apple-Gerät in vergleichbarer Ausstattung sogar um 130 Euro teurer ist. Ob Navigation, beim Musik hören, Video anschauen oder Browserspiele und PC-Games spielen, das Nexus 10 liegt eindeutig in Qualität und Geschwindigkeit vorne. Einzig, dass die Navigation vom iPad einfacher ist. Sicherlich wird das neue iPad 4 seine Käuferschaft haben, wollen es viele Konsumenten wohl schon deswegen haben, weil es ein Apple ist.

Fotourheber: Frank Gaertner (Fotolia)

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