Festeingebautes NaviOrientierung im Navi-Dschungel: Welches Navigationsgerät für mein Auto? Ein paar Tipps zum Preisvergleich – Navigogo zeigt den Weg zum passenden Gerät.

Wer im Elektronikmarkt vor dem Regal mit den Navigationsgeräten steht, kann eigentlich nur ungläubig staunen. Etwa zwischen 50 und 500 Euro, das zeigt ein schneller Preisvergleich, kann man für diese Art Zubehör bezahlen. Vielleicht hat der potenzielle Käufer auch schon ein paar Artikel zum Thema „Navigationsgeräte im Test“ gelesen, fleißig Preisvergleiche bemüht – und steht nun doch ratlos vor dem Angebot. Das Problem: ein Navi, das irgendwer zum Testsieger gekürt hat, ist noch lange nicht das beste Navi für mich. Wie bei jeder Neuanschaffung kommt es vor allem darauf an, dass sie passt, dass sie die Bedürfnisse erfüllt, die im konkreten Fall bestehen.

Wer sowieso schon eine Lesebrille braucht, benötigt eine klare und möglichst große Kartendarstellung. Wer einen Kleinstwagen fährt, verbaut sich hingegen mit einem Riesen-Navi die Sicht auf den Verkehr. Wer schon eine Freisprecheinrichtung besitzt, kann im Navigationsgerät auf diese Funktion verzichten – und wer im nächsten Urlaub nach Italien fahren will, dem reicht ein Modell mit Deutschland-Karten nicht. Vor dem Kauf kommt es also vor allem darauf an, sich über die eigenen Bedürfnisse klar zu werden. Erst darauf aufbauend, kann man Navi-Tests konsultieren und einen Navigationsgeräte Preisvergleich starten, um schließlich das optimale Gerät zu finden. NaviGoGo verrät, auf welche Parameter es ankommt.

Bildschirmgröße

Was den meisten Käufern natürlich sofort auffällt, ist die Größe des Navi-Bildschirms. Vor allem Modelle mit 3,5 Zoll und 4,3 Zoll Diagonale sind auf dem Markt, dazu kommen wenige 5-Zoll-Modelle. Es gibt sogar Navigationsgeräte mit 7-Zoll-Bildschirm – doch die verbieten sich für normale PKW meist, sind sie doch eher für Lastwagen oder Campingmobile mit riesigen Frontscheiben gedacht. 3,5-Zoll-Geräte sind stets billiger als ihre größeren Geschwister. Interessanterweise zeigen sie die Karte kaum weniger übersichtlich an als die 4,3-Zoll-Modelle. Das liegt daran, dass beim Übergang von 3,5 auf 4,3 Zoll der Bildschirm meist nur in die Breite wächst. Unterwegs interessiert den Autofahrer aber meist vor allem, was vor ihm liegt – weniger, was links und rechts des Weges zu finden ist. Wer das Gerät also mehr als Routenfinder als als Reiseführer braucht, kann mit gutem Gewissen sparen. Wer hingegen mit der Sehkraft zu kämpfen hat, sollte lieber gleich ein 5-Zoll-Modell wählen – oder sich auf die Ansagen verlassen.

Kartenmaterial

Auswahlkriterium Nummer 2 sollte das Kartenmaterial sein. Der Aufpreis von Deutschland- auf Europa-Karten liegt bei etwa 50 Euro. Wer sein Auto eh nicht ins Ausland fährt, kann sich diesen Betrag sparen. Ansonsten ist es natürlich sehr praktisch, anderswo nicht in Landessprache nach dem Weg fragen zu müssen. Vor dem Kauf am besten genau auf der Verpackung nachsehen, welche Länder abgedeckt sind – Lücken gibt es derzeit vor allem in Osteuropa. Karten für die USA finden sich nur bei wenigen Herstellern (etwa TomTom oder Garmin) vorinstalliert. Kartenmaterial nachträglich zu kaufen, ist bei den meisten Herstellern möglich – aber meist nicht ganz billig. Die Aktualität des Kartenmaterials ist meist zum Kaufzeitpunkt ausreichend. Manche Firmen bieten ein (manchmal kostenpflichtiges) Karten-Abo an, das immer das neuste Material garantiert. Recht praktisch ist der MapShare-Service, den TomTom anbietet: Die TomTom-User weltweit halten dabei in Eigenarbeit die Karten auf dem neuesten Stand.

Zusatzfunktionen

Hier scheiden sich die Geister. Ein Navi soll vor allem den Weg weisen, meinen die einen. Ein Navigationsgerät soll mich bei Bedarf auch unterhalten, meinen andere. Ob man Multimedia-Funktionen wirklich braucht, muss jeder selbst entscheiden. Sie kosten in der Regel keinen Aufpreis. Meist kann man Musik, Fotos oder Videos per SD-Karte zuführen, außerdem gibt es oft noch ein paar einfache Spiele für den Stau. Einige wenige Geräte bieten sogar schon ein Empfangsgerät für Digitalfernsehen (DVB-T) – so verpasst man die Lieblingsserie nicht mehr. Navigieren und gleichzeitig fernsehen, das erlauben die Hersteller aber nicht. Viele Hersteller bieten auch an, das Handy per Bluetooth-Funk mit dem Navi zu koppeln – es dient dann als Freisprechanlage. Die Qualität ist dabei aber niedriger als bei einer fest installierten Freisprechanlage. Einen etwas anderen Weg geht Merian – die (nicht billigen) Geräte der Firma verstehen sich eher als Reiseführer denn als simples Navigationsgerät. Rudimentäre Reiseführer-Funktionen bringen auch manche Garmin- und Falk-Modelle mit.

Verkehrsfunk

Noch einmal bis zu 50 Euro Preisunterschied macht die Tatsache aus, ob das Navigationsgerät mit Verkehrsfunk-Empfang ausgerüstet ist. Hierfür gibt es drei Optionen: Das klassische TMC bedient sich aus den Verkehrsfunk-Durchsagen der Radiosender. Es hat den Vorteil, dass es kostenlos zu empfangen ist. Allerdings sind die Durchsagen weder genau noch besonders aktuell – im Mittel spart man keine Zeit, wenn man stets den Empfehlungen folgt. Es ist allerdings trotzdem nützlich zu wissen, dass auf der gewählten Strecke wahrscheinlich ein Stau liegt. Deutlich genauer arbeitet das nicht kostenlose TMC Pro. Es speist sich unter anderem aus automatischen Messanlagen an den Autobahnen. Die Kosten für TMC Pro legen die Navi-Hersteller meist auf den Kaufpreis der Geräte um. Ganz neu sind Dienste, wie sie TomTom anbietet: Die so genannten Live-Services erreichen das Navigationsgerät via Handyfunk. Nach Ablauf einer Testfrist wird dafür meist eine Monats- oder Jahresgebühr erhoben. Der Service beschränkt sich dabei nicht auf Verkehrsdaten.

Zusammenarbeit mit Audio- und Videoanlagen im Auto

Bei der Zusammenarbeit mit Audio- und Videoanlagen im Auto kommt es sehr darauf an, wozu das Navigationsgerät dienen soll. Wer es beim Aussteigen eben mal schnell mitnehmen will, muss es möglichst unkompliziert aus seiner Halterung nehmen können. Da trifft es sich gut, wenn die nötigen Kabel für Verkehrsfunk-Empfang und Strom nicht direkt am Navi, sondern an einem kleinen Dock oder an der Frontscheiben-Halterung befestigt sind. Nicht ganz unwichtig ist dann auch eine ordentliche Akku-Kapazität – manche Navis halten nur wenig mehr als eine Stunde ohne Stromzufuhr durch. Ein eher optisches Problem ist die Art der Frontscheiben-Halterung. Besonders günstigen Navis sieht man ihren Preis meist genau hier an – die Hersteller wählen dann eine möglichst günstige, aber hässliche Lösung. Einige Navigationsgeräte kann man auch direkt an die Audio- und Videoanlagen im Auto anschließen. Das hat den Vorteil, dass dann der Ansageton deutlich klarer wird und sich auch mit der sonstigen Musikbeschallung nicht ins Gehege kommt. Wer darauf großen Wert legt, sollte daran denken, eventuell gleich ein Einbau-Navigationsgerät zu wählen. Das ist zwar meist deutlich teurer als die mobile Variante, verträgt sich aber auch besser mit den Audio- und Videoanlagen im Fahrzeug. Beim Preisvergleich für Audio- und Videoanlagen im Auto kann man mittlerweile recht unbesorgt vorgehen – zumindest die Anschlussformate der verschiedenen Hersteller passen inzwischen gut zueinander. Achten sollte man allerdings darauf, wie groß der zur Verfügung stehende Einbauschacht ist – das typische Autoradio hat DIN-Format, Navis mit ausfahrbarem Bildschirm brauchen einen Doppel-DIN-Schacht. Hier finden Sie einen Preisvergleich für Audio- und Videoanlagen im Auto. Sollten Sie sich zum Navi das passende Auto anschaffen wollen, sollten Sie sich dringend zu den weiteren Kosten, wie z.B. die Autosteuer informieren.

Bildquelle: Oleg Rosental (Fotolia)