Der Kartenhalter am Fahrradlenker – das war einmal. Heute gibt es unterschiedlich leistungsfähige Navigationsgeräte für den Drahtesel. Und natürlich lassen sich auch Smartphones mit passenden Apps in Tourenplaner umwandeln. Wichtig: Neben der reinen Straßenplanung sollten Geräte und Programme auch spezifische Infos für den Radler bieten – zum Beispiel den Grad der zu bewältigenden Steigungen auf der Strecke.
GPS-Geräte mit digitalem Kompass
Die Basisvariante: GPS-fähige Fahrradcomputer mit kleinem Schwarzweiß-Display. Die Route wird am Computer geplant und dann per USB auf das Gerät übertragen. Es gibt auch schon vorgeplante Routen, zum Beispiel beim ADFC. Der Radler wird per digitalen Kompass auf den rechten Weg gewiesen.
Nachteile:
- Es können in der Regel nur eine begrenzte Anzahl an Wegepunkten pro Route eingegeben werden – meistens bis zu 50. Die sind bei einer längeren Tour schnell aufgebraucht.
- Die Richtungsangaben sind nicht immer präzise und an Kreuzungen, an denen Straßen nicht deutlich im rechten Winkel aufeinander treffen, kann es schon mal zu Missverständnissen darüber kommen, ob man rechts oder halbrechts abbiegen soll.
Die einfachen Tracker sind die kostengünstigste Variante, aber bieten bei weitem nicht die Möglichkeiten eines Navis oder einer Smartphone-App mit Kartenmaterial.
Navigationsgeräte mit Bildschirm
Diese Navis sind speziell für den Outdoor-Gebrauch konzipiert – zum Wandern und eben Radfahren: wasserfest, mit passender Halterung und vorinstalliertem Routen- und Kartenmaterial. Auch sie beziehen ihre Position aus dem GPS-Netz. Ihr entscheidender Vorteil gegenüber dem einfachen GPS-Trackern ist die Navigation über die Karten auf dem Bildschirm – zwischen 5,6 bis 10,2 Zentimeter Diagonale. Die Daten werden auf dem internem Speicher oder einer optionalen Speicherkarte abgelegt. Die Geräte kosten zwischen 250 und 500 Euro und sind bei Fahrradhändlern und in Online-Shops erhältlich.
Apps fürs Smartphone
Kaum überraschend: Es gibt auch die passenden Apps für Smartphones. Mit der richtigen Lenkradhalterung verwandeln sich iPhone und Co in Navis, die den Weg auch per Sprachausgabe weisen. Der Nachteil: Die ständige Verbindung mit dem GPS-Netz braucht viel Strom, der Akku des Handys ist schnell alle – bei vielen Geräten schon nach etwa vier Stunden. Abhilfe schafft ein Ladegerät, das mit dem Nabendynamo verbunden wird und während des Radelns den Akkus lädt. Das kostet aber auch rund 100 Euro. Kostenlose Apps für iPhone und Android-Apps gibt es unter anderem bei den beiden Kartenportalen komoot.de und naviki.org. Aber es finden sich in beiden App-Stores noch eine ganze Reihe weiterer Programme – kostenlos und gegen Bezahlung.
Eine Übersicht beliebter Fahrradnavis gibt es in einem der nächsten Beiträge.