Galileo: Das Satellitensystem der Europäer. Foto: ESA - J.HuartUnter dem Namen Galileo betreibt ein Konsortium aus staatlichen und privaten Interessenvertretern und Finanziers das europäische Satellitennavigationssystem. Galileo ist Europas Antwort auf das US-amerikanische GPS (Global Positioning System).

Was ist Galileo?

Spätestens mit der Entwicklung und Verbreitung mobiler und fest eingebauter Navigationssysteme in private und kommerziell genutzte Kraftfahrzeuge ergab sich die Notwendigkeit eines stabilen Satellitennavigationssystems. Vordergründige Aufgabe des Galileo-Systems ist die weltweite Lieferung von Daten zur Positionsbestimmung kompatibler Systeme. Damit waren zunächst private Navis als Empfänger der Daten vorgesehen. Im Gegensatz zu amerikanischen und russischen Systemen war Galileo zunächst nur für zivile Zwecke vorgesehen. Inzwischen wurden jedoch neben den offenen Diensten auch kommerzielle und staatliche Dienste angeboten. Eine militärische Kontrolle des Galileo-Systems ist dennoch bislang nicht installiert worden. Unabhängig davon steht dieses System jedoch auch für Maßnahmen im Umfeld der europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik zur Verfügung. So beschloss es das Europäische Parlament im Juli 2008.

Verbesserte Navigations-Abdeckung ab 2010

Für die mobile Navigation hat Galileo eine hochrangige Bedeutung. Ab 2010 wird die Koppelung von GPS- und Galileo-Signalen die Abdeckung für die Navigation erheblich verbessern. Dann stehen den Nutzern von Navigationssystemen jederzeit mindestens 15 Satelliten zur nahezu störungsfreien Navigation zur Verfügung. Insgesamt sorgen bei der Kombination beider Systeme insgesamt 60 Satelliten für eine umfassende Abdeckung mit den für die Navigation erforderlichen Signalen. Neben der amerikanischen Konkurrenz des Navstar-GPS-Systems plant Russland die Installation des Glonass Satellitensystems auch für die kommerzielle Nutzung. Letztendlich wird jedoch dieses Konkurrenzgefüge durch wechselseitige Verknüpfung der Systeme für den Verbraucher zu mehr Genauigkeit bei der Navigation führen.

Kostenfreie Nutzung der Navigation

Galileo. Das Logo der neuen Satellitennavigation aus Europa. Foto: ESAFür den privaten Nutzer von Navigationssystemen wird vor allem der offene Dienst des Galileo Systems interessant sein. Die kostenfreie Nutzung macht eine Genauigkeit von wenigen Metern bei der Navigation möglich. Die derzeit noch bevorzugte Methode über die GPS Signale hat etwa eine doppelte Ungenauigkeit im Vergleich zur Positionsbestimmung mit Galileo. Die technische Grundlage für das Galileo-Satellitensystem bilden 30 Satelliten, die die Erde umkreisen und ihre Signale an ein Netz von Bodenstationen senden. Empfänger in der Größe einer kleinen PC-Maus können im Abgleich mit den Funksignalen der Satelliten ihre eigene Position auf etwa vier Meter genau bestimmen. Bei der Kombination der Satellitendaten mit weiteren Daten kann eine noch genauerer Positionsbestimmung und damit Navigation erreicht werden. Das macht den Einsatz des Galileo-Systems nicht nur für Navis in Kraftfahrzeugen sondern auch für Wanderer, Bergsteiger und Radwanderer in der individuellen Positionsbestimmung und Navigation interessant.

Probebetrieb ab 2010

Der erste Betrieb der Galileo-Satelliten wird nicht vor 2010, dann jedoch auch vorerst im Probebetrieb, zu erwarten sein. Die entsprechenden Test-Bodenstationen im Berchtesgadener Raum sind für den Test der Galileo-Empfänger vorgesehen. Derzeit sind folgende Dienste geplant: Offener Dienst (Konkurrenz/Ergänzung zum GPS System zur Positionsbestimmung und Navigation; Atomuhr), Kommerzieller Dienst (kostenpflichtig und verschlüsselt beispielsweise für Flugsicherung), Sicherer Dienst (Luft- und Schienenverkehr mit Verfügbarkeitsgarantie), Regulierter Dienst (ausschließlich für Polizei, Küstenschutz, Geheimdienste und militärische Nutzung) sowie Such- und Rettungsdienst (für die weltweite und schnelle Ortung von Notsendern beispielsweise von Flugzeugen und Seefahrzeugen).
Alles in allem bietet Galileo vor allem für die Anwendung in der Navigation und Positionsbestimmung deutlich bessere Möglichkeiten bei höherer Datendichte und sichererer Verfügbarkeit als das bislang genutzte GPS System.

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