Das deutsche Unternehmen Blaupunkt prägt seit über neunzig Jahren den Markt an Elektronikgeräten. In den ersten Jahrzehnten schrieb der Konzern mit der Entwicklung von Radios Geschichte, seitdem hat die Firma die Produktpalette stetig erweitert.
1923 in Berlin gegründet: Beginn einer Erfolgsgeschichte
In den 1920ern verbreiteten sich in deutschen Haushalten rasend schnell Radiogeräte und Kopfhörer, das damals noch in Berlin ansässige und als „Ideal“ bezeichnete Unternehmen prägte diesen Trend wesentlich mit. Ursprünglich versah die Firma jedes verkaufte Produkt mit einem blauen Punkt als Qualitätsmerkmal. Dieses Kennzeichen verselbstständigte sich, viele Konsumenten nannten die Geräte fortan „Blaupunkt“. Der Konzern übernahm dies, benannte sich um und konnte unter diesem Label weit über Deutschland hinaus Bekanntheit erlangen. 1932 präsentierte der Produzent das erste Autoradio Europas, auf diesem Feld sollte Blaupunkt über Jahrzehnte Pionierarbeit leisten. So verkaufte die Firma weltweit das erste UKW-Autoradio, das erste Stereo-Autoradio und das erste Autoradio mit RDS (Radio Data System).
Ein Unternehmen im Wandel: Neue Märkte und Umstrukturierungen
Auch heute noch erzielt Blaupunkt mit den ursprünglichen Produktbereichen wesentliche Umsätze. Zudem hat der Konzern sein Sortiment nach und nach erweitert, dazu zählen auch Navigationssysteme. 1989 stellte das Unternehmen mit dem Navi „TravelPilot“ das international erste Gerät vor, das sich serienmäßig als Navigationssystem verwenden ließ. Ein 1997 konzipiertes Nachfolgemodell zeichnete sich dadurch aus, dass es aktuelle Verkehrsinformationen berücksichtigte und so das Umfahren von Staus ermöglichte. Mit der Integration von Telefonier-Optionen gelang eine weitere Innovation, bei den Autoradios sorge Blaupunkt mit dem Abspielen von MP3-Dateien und der Verbindung zu externen Festplatten für Aufsehen.
An der Geschäftsstrategie, viel Geld in die Forschung zu investieren, hat sich bis heute nichts geändert. Die Unternehmensstruktur unterlag derweil aber einem starken Wandel: Seit 1933 gehörte Blaupunkt dem Bosch-Konzern, 2008 übernahm die Aurelius AG einen Teil der Firma. Von ehemals mehreren Tausenden Beschäftigten reduzierte sich die Zahl auf etwas über 400, davon arbeiten rund 80 am Stammsitz im niedersächsischen Hildesheim und knapp 350 in einem Fertigungswerk in Malaysia. Darüber hinaus verfügt Blaupunkt über Joint Ventures und vergibt an interessierte Hersteller Lizenzen. Insgesamt produzieren somit viel mehr Menschen Blaupunkt-Geräte, als die vergleichsweise niedrige Beschäftigtenzahl vermuten lässt.
Umfassendes Angebot mit dem markanten blauen Punkt
Das Hildesheimer Unternehmen Blaupunkt sieht sich als innovativer Hersteller von verschiedenen elektronischen Geräten, die Geschichte bestätigt dieses Selbstbild. Die als GmbH organisierte Firma trieb die technische Entwicklung konstant voran, insbesondere bei Autoradios und Navigationsgeräten setzte und setzt der Produzent Maßstäbe.