Wer kennt das nicht? Beim eigenen Umzug oder dem eines Freundes oder Bekannten ist Hilfe gefragt – und häufig kommt man dabei um die Nutzung eines gemieteten Lkw kaum herum, um den gesamten Hausstand in einem Rutsch von einem Ort zum anderen zu befördern. Wenn es dann auch noch in eine fremde Stadt geht, zu einer unbekannten Adresse, ist die Nutzung des eigenen Navigationssystems nahe liegend und verlockend.

Doch das kann ziemlich ins Auge gehen, wie etwa eine Studie des ADAC belegt. Jede Woche kommen viele Berufskraftfahrer mit Ihren Transportern und Lkw von den geeigneten Strecken ab. Ebenso wie Freizeitkapitäne beim Versuch, ihr gemietetes Gefährt etwa unter einer zu niedrigen Brücke durchzumanövrieren. Das Problem: Die mobilen Navis sind ausschließlich für die Nutzung in Pkw optimiert. Die besonderen Anforderungen für Lkw – etwa Durchfahrtshöhen, große Kurvenradien oder für Gefahrgut gesperrte Abschnitte – werden von der Software einfach nicht berücksichtigt.

Immer häufiger: Lkw auf Abwegen

Es geschieht mittlerweile täglich in deutschen Kleinstädten und Dörfern: Große Sattelschlepper, Busse und Wohnmobile zwängen sich durch viel zu enge Gassen oder über schmale, marode Brücken, die das Gewicht nur noch mühsam ertragen. Oftmals handeln die Fahrer nach dem Motto „Augen zu und durch“ – selbst wenn sie merken, dass die vom Navi empfohlene Strecke wohl kaum für größere Fahrzeuge geeignet ist. Aber diese Erkenntnis kommt ohnehin meist zu spät: Etwa, wenn der Lkw nicht ohne mehrmaliges hin- und herrangieren um eine Kurve kommt oder das Wohnmobil schlicht und ergreifend mit quetschenden Bremsen vor der viel zu niedrigen Unterführung im letzten Moment noch zum Stehen kommt. Besser ist es bei solchen Vorhaben, auf ein professionelles Umzugsunternehmen zurückzugreifen.

Große Gefahr: Gelegenheitsfahrer beim Umzug

Profi-Fahrer können auf spezielle Navigationssysteme zurückgreifen, die über ein besonderes Lkw-Profil verfügen: Die Software berücksichtigt die besonderen Anforderung von langen Gespannen, schweren Lkw oder hohen Wohnmobilen. Doch sind diese Navi-Systeme im Vergleich zu normalen Auto-Navis vergleichsweise teuer und lohnen sich nicht für Gelegenheitsfahrer. Wer sich also einen Lkw mietet oder für den Urlaub ein Wohnmobil chartert und dabei sein persönliches Navigationssystem nutzen möchte, muss selbst prüfen, wohin ihn das Navi leitet. Dabei ist es besonders wichtig, sich bereits im Vorfeld mit den Daten des Fahrzeugs vertraut zu machen: Wie hoch, wie lang und wie breit ist der Lkw oder Transporter? Wie groß ist der Wendekreis? Muss ich besondere Maximal-Gewichtsangaben bei Brückenüberfahrten beachten? Kann ich mit dem Fahrzeug auch auf eine Fähre fahren? Fragen, die am Besten bereits vor Antritt der Fahrt beantwortet werden. So bleibt unterm Strich bei Nutzung eines Miet-Lkw oder Leih-Wohnmobils nur die Vorbereitung der Route auch auf dem „analogen“ Weg: Überprüfen Sie vor Antritt der Fahrt die Tourdaten und vergleichen Sie sie mit Ihren Straßenkarten. Wenn Sie jetzt noch bei den Routenoptionen Ihres Navigationssystems die „Schnelle Route“ wählen, werden Sie hauptsächlich über Autobahnen und gut ausgebaute Bundesstraßen gelotst. So sind Sie vor den meisten ungeliebten Überraschungen bei einer Fahrt mit dem Miet-Lkw oder -Wohnmobil sicher. Zu guter Letzt ist es natürlich ebenso wichtig, am Zielort eine Zone mit ordentlichem Halteverbot abzustecken, damit der Parkplatz für den Umzug gesichert ist.

Diese Punkte sollte das spezielle Lkw-Profil eines Navigationssystems berücksichtigen:

  • Brückentragefähigkeit
  • Berücksichtigung von schmalen Straßen
  • Berücksichtigung von engen Kurvenradien und Serpentinen
  • Hinweis auf Sackgassen ohne Wendemöglichkeit für Lkw
  • Durchfahrtshöhen von Tunnels und Unterführungen
  • Warnung vor engen Kreisverkehren
  • Starke Steigung
  • Starkes Gefälle
  • Sperrungen für Gefahrgut-Transporte
  • Durchfahrt für Lkw verboten
  • Warnung vor Baumüberhängen

 

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