Wer mit dem TomTom XL Live in den Urlaub fährt, muss bei richtiger Wahl des Ziels auch im Ausland für den Datentransfer nicht draufzahlen. Mit dem TomTom XL Live kann man europaweit googlen!
Testbericht: TomTom XL Live
Auf den ersten Blick ist das TomTom XL Live ein ganz normales Navigationsgerät. Natürlich eines, bei dem man die Erfahrung des Herstellers spürt. Das beginnt schon bei der Frontscheibenhalterung: Mit sehr wenig Materialeinsatz ist den TomTom-Ingenieuren eine Aufhängung gelungen, die gleichzeitig unauffällig und elegant ist und die auch noch funktioniert. Das ist wirklich nicht selbstverständlich.
TomTom XL Live: Klare Darstellung auf dem Bildschirm
Dann das TomTom XL Live selbst. Der matte Bildschirm spiegelt kaum, was bei den wechselnden Lichtverhältnissen während der Fahrt sehr hilfreich ist. Wird es dunkel, wechselt er automatisch auf Nachtfarben. Die Kartendarstellung ist schlicht, wer auf die Realitätsnähe von Konkurrenten wie dem Navigon 7310 steht, wird sicher enttäuscht. Die Frage ist allerdings, ob es der Übersicht wirklich gut tut, wenn man der Wirklichkeit nacheifert. Immerhin sind gedruckte Auto-Atlanten nach wie vor stark schematisiert, obwohl man sicher auch Luftbilder drucken könnte.
Wo sich auch TomTom an der Realität versucht: bei Autobahnkreuzen. Hier sollen die typischen blauen Autobahnschilder den Fahrer auf die richtige Spur locken. Das funktioniert, solange man nicht an einer Baustelle landet. Kommt der Fahrer doch einmal vom Weg ab, berechnet das Navi flott eine neue Route. Auch die Adresseeingabe funktioniert flüssig, man merkt, dass der Prozessor mit den Datenmengen gut zurechtkommt. Die eigene Position hat das TomTom XL Live schnell bestimmt, es lässt sich auch in Straßenschluchten nicht so schnell vom Weg abbringen. Die optischen und grafischen Hinweise zur Routenführung erfolgen rechtzeitig und, nach etwas Einhören, auch präzise.
Das Navi hat keine Freisprecheinrichtung
Manchmal hätten sich die Navi Tester ein paar zusätzliche Tasten gewünscht. Natürlich sind alle Funktionen über den Touchscreen erreichbar, doch dazu muss man auf jeden Fall hinsehen. Auf der Autobahn oder im Stadtverkehr nicht wirklich zu empfehlen – doch was tun, wenn schnellstens ein Parkplatz benötigt wird? Dass TomTom Multimedia-Funktionen weggelassen hat, stört hingegen weniger – das übernehmen Handy & Co. ja sowieso besser. Schade allerdings, dass auch kein Freisprechen per Bluetooth möglich ist.
HD-Traffic: Navi mit genauen Staumeldungen
Die eigentliche Revolution steckt aber in den Live-Diensten, die sich via Mobilfunknetz mit aktuellen Daten versorgen. Dazu gehört zum Beispiel HD-Traffic: Schon kurz nach Einschalten des TomTom XL Live laufen schon die ersten Verkehrsmeldungen ein. Die sind zudem noch deutlich genauer als das sonst eingesetzte TMC. Ebenfalls sehr praktisch ist die lokale Google-Suche. Auf die üblichen POIs hätte TomTom dank dieser Funktion eigentlich verzichten können, denn Google ist nach der Testerfahrung aktueller und umfassender informiert. Die Live-Dienste sind, das ist das Beste, schon in mehreren europäischen Ländern abrufbar – und das ohne Aufpreis für den Anwender. Handy-Besitzer werden für Datentransfer im Ausland sonst kräftig zur Kasse gebeten.
NaviGoGo Test-Urteil: Das TomTom X Live erfreut vor allem Vielfahrer, die auch in Europa unterwegs sind. Es ist kompakt und verzichtet auf unnötigen Schnickschnack, als Navigationshelfer ist es aber kaum zu schlagen.
Technische Daten des TomTom XL Live
- Bildschirm: 4,3 Zoll, 320 x 240 Punkte
- Speicher: 2 Gigabyte
- Verkehrsdienste: HD Traffic
- Kartenmaterial: Europa (Teleatlas)
- MP3-Player: Nein
- Bildbetrachter: Nein
- Spiele: Nein
- Wecker: Nein
- Rechner: Nein
- Reiseführer: Nein
- Bluetooth: Nein
- Sprachsteuerung: Nein
- Fernbedienung: Nein
- FM-Sender: Nein
- Akku: Nicht wechselbar
- Speicherkarten: Nein
- Maße: 123 x 82 x 27 Millimeter
- Gewicht: 185 Gramm
- Preis: ca. 250 Euro