Die Abkürzung GPS kennt fast jeder. Das Global-Positioning-System sorgt millionenfach dafür, dass Autofahrer komfortabel ans Ziel gelotst werden und selbst Sportler greifen immer häufiger zu GPS-Geräten, um präzise Distanz- und Geschwindigkeitswerte zu erhalten. Doch bald wird es nicht mehr nur GPS als alleinige Satellitenortung geben. Im Laufe des Jahres soll auch Galileo als alternative zu GPS genutzt werden können.
Diese Vorteile bringt Galileo
Die Galileo-Satellitennavigation ist ein europäisches System, dass von Beginn an mit finanziellen aber auch technischen Problemen zu kämpfen hatte. Ein Vorteil von Galileo ist nicht nur die Tatsache, dass dieses System nicht voll und ganz in den Händen des US-Militärs liegt. Die Positionsbestimmung ist deutlich präziser als beim GPS. Galileo ist bis auf 10 Zentimeter genau, wobei GPS die Position bis auf 10 Meter genau bestimmen kann. Ermöglicht wird diese beeindruckende Präzision durch 30 Satelliten, die in über 23.000 km um die Erde kreisen. Viel exakter wird auch die Höhenbestimmung.
Die neuesten Navi-Trends
Schon ab 2015 sollen Autofahrer aber auch Rettungsdienste und Landwirte vom neuen System profitieren, so dass erste kompatible Navigationsgeräte wahrscheinlich noch dieses Jahr präsentiert werden. Vorstellbar wäre auch die Einführung von Hybrid-Navis, die sowohl GPS als auch Galileo unterstützen. Je nach Standort könnte dieses Zusammenspiel für eine noch zuverlässigere und exaktere Positionierung sorgen. Beim klassischen „Verbraucher-Navi“ werden weiterhin neue Features integriert. Mittlerweile sind besonders KFZ-Navigationsgeräte echte Multimedia-Künstler. Neben 3D-Animationen, Spurassistenten und Staufrühwarner setzten einige Hersteller bei ihren Geräten schon auf Smartphone-Technik. High End Modelle können beispielsweise bereits jetzt per UMTS oder LTE online gehen und so wertvolle Zusatzinformationen zu Route und Destination liefern. Selbst ein Hotelzimmer könnte so direkt über den Navi-Touchscreen gebucht werden.
Langsam weg von GPS?
Auch wenn Galileo das modernere und bessere Ortungssystem ist, wird es einige Jahre dauern, bis viele Nutzer komplett umsteigen. Noch besitzt fast jeder ein Navi oder Mobiltelefon mit integriertem GPS-Empfänger. Es wird also mehrere Jahrzehnte dauern, bis sich das das wichtigste Infrastrukturprojekt der EU rentiert.
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